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Caravaggio: Abendmahl in Emmaus (1601) |
Was ist anders?
Ich muss gestehen, es ist dieses Jahr anders. Sonst Kirchenchor-Termine zum Proben und Einsingen, Karfreitag, dann die Osternacht und am Ostersonntag die Orchestermesse. Die Atmosphäre der Kirche, der Klang der den Raum füllt, vom Dunkel in die Helligkeit des Osterlichts... endend im freudigen Halleluja
Hören und Sehen im Live-Stream, Bilder vom Gottesdienst aus der Tagungshauskapelle vom Schönenberg... all das lässt uns teilhaben.
Doch etwas fehlt. Es ist dieses Jahr anders, spürbar anders. Der gemeinsame festliche Gottesdienst, das freudige Halleluja schmerzlich vermisst.
Was lässt uns Ostern erfahren, spüren?
Die Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus (LK 24,13-35)
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.Was können uns die Emmausjünger sagen?
Sind wir nicht auch mit „Blindheit geschlagen“?
Haben wir das Staunen in der Natur verlernt? Die Bäume treiben aus, die Blumen sprießen hervor in allen Farben... Nun haben wir Zeit und Raum zum Wahrnehmen auf unserem Osterspaziergang. Die Natur erwacht zum Leben.
Jesus ist auferstanden! Wir können gewiss sein:
Er geht mit uns, wenn wir Freude und Glück erleben.
Er geht mit uns, wenn wir traurig und einsam sind.
Er geht mit uns, wenn wir Angst und Leid erfahren.
Er geht mit uns, auf unserem Weg, egal ob steinig oder gerade.
Er geht mit uns, auch in dieser schwierigen Zeit.
Eine frohe und gesegnete österliche Zeit wünscht
Birgit Blümle