Glauben.Leben (11) – Das Glück im Kleinen

Jede und jeder ist gefragt: Wie kann das eigene Glaubensleben in Zeiten von Corona aussehen? 

Was tun, wenn kein Gemeindeleben mehr stattfinden kann?


Hallo zusammen, mein Name ist Miriam Wettemann, ich bin 20 Jahre alt und komme ursprünglich aus Herlikofen bei Schwäbisch-Gmünd. 14 Jahre wohne ich nun mit meiner Familie am schönen Chiemsee in Bayern. Den Schönenberg kenne ich schon seit ich denken kann, weil wir uns dort, mindestens einmal im Jahr, mit dem Familienkreis und Pater Jens Bartsch treffen.

Als Oberministrantin und Studentin der Religionspädagogik dreht sich so ziemlich alles um die Kirche und ihre Angebote für andere aber auch um den eigenen Glaubensweg. Doch was tun, wenn plötzlich kein öffentliches Gemeindeleben aufgrund der Corona-Krise mehr stattfinden kann? Für mich und meinen sonst so durchgeplanten Kalender war es schon ein Schock, als zunächst der Hochschulbetrieb und kurz darauf alles Gemeindeleben eingestellt wurde. Doch „was nützt es, die Übel zu beweinen? Viel besser ist es, mit allen Mitteln zu versuchen, sie zu beseitigen.“ (Don Bosco)

Zum Glück gibt es das Internet, habe ich mir nun schon öfter gesagt. Ob es der Austausch mit meinen Mitstudierenden ist oder verschiedene Impulse und Gottesdienst-Livestreams, um doch noch ein bisschen „Normalität“ am Sonntag zu schaffen. Neben einem Buch vom bekannten Theologen Hans Küng lese ich außerdem zurzeit viel in der Bibel. Kleine Dinge, wie das Schreiben in mein Gebetstagebuch oder ein Spaziergang zur Pfarrkirche sind für mich gerade bedeutsamer denn je. Wichtig ist für mich, besonders in dieser Zeit, den Blick zu Gott und auf Jesus nicht zu verlieren und auf ihn zu vertrauen, dass er in allen Höhen und Tiefen unseres Lebens bis ans Ende der Welt (vgl. Mt 28,20) bei uns ist und wir mit ihm gemeinsam auch diese Krise überstehen werden.

Ein Freund sagte mir, Miriam, vielleicht steckt in dieser Zeit auch eine Chance. Diesen Gedanken fand ich recht gut und seitdem bin ich immer auf der Suche nach Chancen, neuen Wegen und Möglichkeiten, die diese Krise mit sich bringen könnte.
Im Falle der Kirche, denke ich, besteht diese Chance vor allem darin, das Internet und seine Möglichkeiten als einen Raum der Pastoral intensiv weiterzuentwickeln und so die Menschen trotz den Ausfällen der Gottesdienste zu erreichen und vielleicht auch Menschen, die der Kirche sonst nicht (mehr) so nahe stehen. Von diesen Entwicklungen würden wir vermutlich auch nach der Krise profitieren. Ich kann mir auch vorstellen, dass gerade, wenn nun die Osterfeiertage „ausfallen“ dem ein oder anderen Menschen doch etwas abgeht und die Gottesdienste und Feierlichkeiten wieder mehr geschätzt werden.


Ich wünsche Ihnen und Euch, dass Sie/ Ihr gut und vor allem gesund durch diese Zeit kommen/ kommt und vielleicht macht sich der/ die ein oder andere ja auch auf die Suche nach den Chancen.

Ihre/ Eure Miriam