Corona-Brief 4

Liebe kranke und alte Mitchristinnen und Mitchristen,

wenn Sie um das Jahr 1940 oder früher geboren sind, dann haben Sie noch den Krieg miterlebt. Sie haben noch erlebt wie bei einem Luftangriff alle schnell in den Keller oder Luftschutzbunker rennen mußten. Vielleicht haben Sie das alles nicht so bewußt erlebt, aber auch als Kind haben Sie gespürt: Da draußen ist etwas, das gefährlich ist. Wenn die Fliegerbomben einschlugen war es klar: die Gefahr ist nahe.
Heute haben Sie wieder das Gefühl: da draußen ist eine Gefahr - sie ist zwar unsichtbar aber real. Wie wird es mit dieser Bedrohung weitergehen?
Was noch alles passieren wird - wir wissen es nicht und doch dürfen wir als glaubende Menschen nicht verzweifeln, denn gerade in schweren Zeiten war der Glaube immer eine tragende Stütze. Die Ursprünge unserer Schönenbergkirche fallen in eine ganz schwere Zeit in Europa. Der 30jährige Krieg wütete und die Pest forderte ihre Opfer. Da haben zwei Jesuiten ein Kreuz auf dem Schönenberg aufgestellt, zu dem Menschen kommen konnten, um ihre Sorgen und Nöte ins Gebet zu fassen. Aus diesem Holzkreuz hat sich unsere Pfarr- und Wallfahrtskirche entwickelt, die heute weit sichtbar über Ellwangen steht. Unsere liebe Frau vom Schönenberg war schon immer für unsere Sorgen und Nöte da.
Liebe Schwestern und Brüder,
so ist der Schönenberg auch heute Anlaufpunkt für unsere Sorgen, Nöte und Gebete. Blicken Sie zum Schönenberg und seien sie gewiß: hier geschieht eine besondere Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Wir möchten Sie aber auch als Pfarrei und Kloster in diesen ungewöhnlichen Zeiten unterstützen. Der Krankenpflegeverein Schönenberg unterstützt Sie, wenn sie Hilfe brauchen. Beispielsweise schicken wir jemand, der für Sie die notwendigen Einkäufe erledigt. Als Kloster möchten wir Ansprechpartner für Ihre Fragen und Nöte sein.
Wenn Sie Unterstützung für irgendwelche Besorgungen brauchen melden Sie sich bitte im Pfarrbüro unter 919370. Möchten Sie reden oder brauchen Sie jemand zum Austausch dann rufen Sie im Kloster unter 919350 an.
Heute am Hochfest des Heiligen Josef bitten wir auch auf seine Fürsprache, daß wir besonnen wir er aber auch tatkräftig wie er durch diese schwierige Zeit kommen.
P. Jens Bartsch, Pfarradministrator