Corona-Brief 14 – Der lange Weg nach Emmaus

Osterspaziergang und Emmausevangelium: Zwei Konstanten, die für die meisten von uns grundlegend zum Ostermontag dazugehören.

Schließlich sind wir in Deutschland in der glücklichen Lage, dass der Ostermontag ein Feiertag ist. In den meisten anderen Ländern ist der Tag nach dem Ostersonntag schon wieder Arbeitstag.

Zwei Jünger sind unterwegs nach Emmaus. Sie sind niedergeschlagen, weil ihr Herr und Meister ermordet wurde. Sie haben zwar schon irgendwas durch Frauen von einer Auferstehung Jesu gehört, doch nehmen sie diese Botschaft nicht für ernst.

Sie sind traurig. Sie sind unterwegs. Auf diesem Weg stößt Jesus zu ihnen. Aber sie erkennen ihn nicht. Sie haben noch nicht verstanden, was das alles zu bedeuten hat. Aber weil Jesus mit ihnen geht, erklärt er ihnen an Hand der Schrift, was das alles zu bedeuten hat. Warum das alles passieren mußte.

Wir haben Ostern gefeiert, wenn auch anders als wir das über Jahre hinweg gewohnt sind.

Aber haben wir schon das Gefühl der Auferstehung in uns?
Oder ist jetzt weil Ostern ist alles wieder gut?
Alle Beschränkungen aufgehoben?
Alles so wie es vorher war?

Nein.

Auf den ersten Blick ist alles genauso wie vor Ostern - nichts hat sich verändert. Noch immer Beschränkungen. Noch immer lauert der Virus. Noch immer sind wir in dieser Ungewissheit wie es weitergehen wird.

Und doch ist etwas geschehen.

Ostern hat stattgefunden und wir sind unterwegs nach Emmaus. Dieser Weg wird in diesem Jahr länger sein als die anderen Jahre. Aber Jesus ist an unserer Seite und wird uns erklären, was das alles zu bedeuten hat, warum das alles geschehen mußte.

Irgendwann werden wir in Emmaus ankommen. Dann werden wir gemeinsam Mahl halten. Dann werden wir Christus in den Zeichen von Brot und Wein erkennen. Dann werden wir ihn wieder empfangen.

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

ich lade Euch ein macht Euch auf den Weg nach Emmaus. Das kann ein ganz konkreter Spaziergang mit einem lieben Menschen sein. Wo wir uns über das unterhalten, was da geschehen ist. Dann können wir sicher sein Christus ist der Dritte, der mit uns geht.

Dann können wir uns sicher sein er bleibt bei uns wenn es Abend wird. Er zeigt sich uns beim Brechen des Brotes.

Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Osteroktav!

P. Jens Bartsch,
Pfarradministrator