Glauben.Leben (19) – Dankbarkeit

Was uns über Ostern hinaus beschäftigt: "Glauben.Leben" sammelt Stimmen und Impulse von Menschen, die mit dem Schönenberg verbunden sind.

Von Kerstin Engelhard

Von einer Krise wünscht man sich, dass sie möglichst schnell vorübergeht. Mittlerweile sind wir in Woche 7 der Einschränkungen und trotz einiger Lockerungen glaubt niemand so recht, dass das mit dem Sommerurlaub so wird wie immer.

Zugegeben, am Anfang war ich schon etwas nervös, was da auf uns zukommt. Wie wird Homeoffice für uns funktionieren? Wie wird es meinen Arbeitgeber treffen? Wird es wirklich so schlimm wie die Klopapier-Hamsterer befürchten?

Gleichzeitig gab es aber auch Momente der Erleichterung, als sich plötzlich ganz automatisch der Kalender für die nächsten Wochen leerte. Diese „geschenkte Zeit“, zusammen mit der Kreativität und dem Einfallsreichtum so vieler Menschen, bietet nun neue Möglichkeiten: 

  • Gottesdienste im Livestream mitfeiern – für mich war es eine neue Erfahrung, den Zauber der Osternacht direkt im eigenen Wohnzimmer erfahren
  • In dem hemdsärmelig aufgesetzten Webshop der Eisdiele nebenan online vorbestellen und abholen, um die lokale Gastronomie zu unterstützen
  • Die Spaziergänge ausdehnen und in der eigenen Umgebung neue Orte entdecken; so durfte ich vergangenes Wochenende die Marienkapelle in einem Waldstück bei Rosenberg mit dem bereits blumig für den Marienmonat geschmückten Altar bewundern

Das Dankgebet ist für mich zum wichtigen abendlichen Ritual geworden.

Danke für das sonnige Wetter, damit wir wandern und Rad fahren können. Danke für Lehrer, Dozenten und Professoren, die mit den vorhandenen Strukturen das Beste aus Online-Unterricht und -vorlesung herausholen.

Danke für die vielen Freiwilligen, die Einkäufe für ältere Menschen erledigen. Danke für die Postkarte, die Nachricht und den Anruf von Familie und Freunden. Danke, dass du bei uns bist, Gott.

Den Blick auf die positiven Aspekte der aktuellen Situation zu richten gibt mir Ruhe und die Kraft, die schwierigeren Momente durchzustehen. 
Dabei hilft mir auch dieses Lied: 

Wo ich auch stehe, du warst schon da.

Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah.

Was ich auch denke, du weißt es schon.

Was ich auch fühle, du wirst verstehn.

Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.


Herr, du richtest mich wieder auf,

Und du hebst mich zu dir hinauf.


Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.