Moment mal: Innehalten

Innehalten an verborgenen Orten

Ich bin ein leidenschaftlicher Spaziergänger, und deshalb fällt mir natürlich auf, wie vielen Menschen ich zurzeit im Wald und auf den Feldern begegne. Es sind viel mehr Menschen unterwegs als zu "normalen" Zeiten. Ich kann das so gut verstehen: Sie suchen die Bewegung – rauskommen aus dem Eingesperrtsein, buchstäblich frische Luft atmen.
Das Wetter macht es uns einfach. Da ist zum einen die Natur, die grün wird und aufblüht. Zum anderen gibt es draußen auch viele Möglichkeiten der Begegnung: viele Zeugnisse von glaubenden Menschen, die ein Kreuz aufgestellt haben oder eine kleine Statue. Hinter jeder dieser Weg-Marken steckt eine Geschichte.
Ich nehme sie immer als Einladung für einen Moment der Pause. Kurz innehalten. Mich unterbrechen lassen in meinem Tempo, Rhythmus und meiner Zielstrebigkeit. Mich ansprechen lassen und nicht weiter eilen.
Es sind für mich Momente einer kurzen Zwiesprache mit Gott: ihm  danken für das Schöne, das ich immer wieder bekomme. Ihn bitten, uns zu begleiten in unseren Sorgen und Aufgaben. Ihn einladen, den Weg mit uns zu gehen.

P. Jens Bartsch,
Pfarradministrator