Corona-Brief #17: Raus jetzt!

Liebe Freunde der frischen Luft!

Wir wollen alle raus aus unseren Beschränkungen. Auch wenn der Gang in die Natur nicht untersagt ist: wir fühlen uns eingesperrt! Wir wollen zurück zur Normalität. Bei Tieren sagt man so schön: die scharren mit den Hufen.

Wir wollen das tun, was wir vor C. getan haben. Jeden Tag hören wir, wie die einen mehr Freiheiten und die anderen mehr Einschränkungen fordern. Vom nächsten Wochenende an dürfen wir wieder gemeinsam Gottesdienst feiern, aber mit großen Einschränkungen. Das wird eine spannende Situation für alle Beteiligten.

Was ist richtig? Was ist falsch? Es ist ganz schwierig in dieser ganz neuartigen Situation, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ich selbst könnte gar nicht sagen, was geht und was nicht geht.

Ich fühle mich da vielleicht wie die Schafe, die im Sonntagsevangelium vorkommen. Sie wissen erst einmal nicht wohin es geht aber sie hören auf die Stimme ihres Hirten. Zu ihm haben sie vertrauen. Sie kennen seine Stimme und er ist es, der durch die Tür hereinkommt. Der jedes Schaf beim Namen kennt.

ER ist anders als der Dieb, der kommt um zu stehlen und zu schlachten.

Das kann für uns vielleicht auch Orientierung sein, wenn wir so viele unterschiedliche Meinungen und Vorschläge hören. Worum geht es jeweils? Geht es um den eigenen Vorteil? Oder geht es um das Wohl derer, für die ich verantwortlich bin?

Christus war es egal, was die Menschen über ihn dachten, aber er hat sich immer für die eingesetzt, die schwach waren und von vielen nicht beachtet wurden. Persönlich hat er zu diesen den Kontakt gesucht. Persönlich hat er sie beim Namen gerufen.

Liebe Freunde,

Wir müssen lernen mit diesen neuen Freiheiten, die auf uns zukommen, umzugehen. Weil es noch genug Regeln gibt, an die wir uns halten müssen. 

Aber wenn wir Christus, dem guten Hirten, folgen, dann sind wir auf dem richtigen Weg und in der richtigen Spur.

Von Herzen wünsche ich Ihnen und Euch allen einen gesegneten Guthirtensonntag!

P. Jens Bartsch,
Pfarradministrator