Moment mal: Ruhe am Wasser

Da liegt sie: meine Leihhündin. Ganz still und friedlich. Dabei ist sie eine ganz Aufgeweckte. Die dem geworfenen Stöckchen hinterher sprintet – über Stock und über Stein. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Beides steckt in ihr: Ruhe und Kraft.

Diese Polarität steckt auch in vielen Psalmen. Wenn ich auf einen der berühmtesten Psalmen schaue – den Psalm 23 – dann finde ich das auch.

Einerseits spricht der Beter: Er läßt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser“ auf der anderen Seite betet er: „Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil.“

Ein Leben auf Gott hin hat beides: die Aktion und das Ausruhen. Das gehört beides dazu. Beides bedingt sich.

Dazu möchte ich noch einmal den Blick auf den Hund werfen. In diesem Fall auf unseren eigenen. Wir hatten früher auch einen kleinen Hund – eine fröhliche Promenadenmischung. Aufgeweckt und aufgeregt aber auch sehr ruhig. Aber das Besondere an ihm: Ich konnte heimkommen, wann ich wollte. Ich konnte heimkommen, wie ich wollte. Er hat sich gefreut. Und das nicht wenig.

Ein solches Gegenüber brauchen wir: Jemanden, der sich über mich freut. Jemanden, der mir signalisiert: Es ist schön, dass Du da bist. Mit so jemandem kann ich ruhen oder auch in Aktion kommen.

Und genau das wünsche ich Euch!

P. Jens Bartsch,
Pfarradministrator